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  • Das Umweltamt der Stadt Chemnitz ruft alle auf, Igel zu beobachten und dies im Beteiligungsportal unter "Chemnitz sucht den Igel" zu melden.

Nuff, nuff, nuff – Die Chemnitzer Igel-Inventur

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Stellen Sie sich vor: Ein Rascheln im Laub, ein leises „nuff, nuff, nuff“ – und schon huscht ein Igel durch den Garten. Früher war dieses Bild in Chemnitz fast alltäglich, heute ist es ein kleines Glück. Denn die stacheligen Freunde sind auf dem Rückzug. Seit 2024 gilt der Igel offiziell als „potenziell gefährdet“.

Doch warum verschwinden die Tiere? Straßenverkehr, fehlende Insekten als Nahrungsgrundlage, zu intensive Gartenpflege – die Liste ist lang. Wenigsten den leise-lethal vor sich hinsensenden Mährobotern wurde in Chemnitz per Verbot der nächtliche Aktionismus untersagt. 

Chemnitz ruft zur Mithilfe

Um zu wissen, wie es tatsächlich um die Igel steht, startet die Stadt die Aktion „Chemnitz sucht den Igel“. Bis Ende September 2026 bittet das Umweltamt alle Bürger, ihre Beobachtungen im Beteiligungsportal einzutragen. Je mehr Meldungen eingehen, desto genauer lässt sich einschätzen, wie es um die Igelpopulation steht. Dabei zählt jede Sichtung. Egal ob im eigenen Garten, beim Abendspaziergang oder auf dem Weg zur Arbeit – wer einen Igel entdeckt, kann mit wenigen Klicks helfen. Hier geht es zum Igel-Melder.

Der Garten als Rettungsinsel

Doch nicht nur Melden hilft. Jeder Garten kann ein kleines Igelparadies werden. Laub- oder Reisighaufen bieten Rückzugsorte, heimische Pflanzen und Blühwiesen locken Insekten an. Wer beim Rasenmähen eine Ecke stehen lässt, schenkt Nahrung und Schutz. Und: Chemie im Garten sollte tabu sein.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Ihr Garten außer schöner Optik leisten könnte? Er kann ein Rückzugsort für bedrohte Tiere sein, ein stiller Verbündeter der Artenvielfalt.  Exotische Ziersträucher sehen zwar hübsch aus, sind für unsere heimischen Tiere aber oft so nützlich wie ein Kühlschrank für einen Eskimo. Setzen Sie auf echte Superstars wie Holunder, Schlehe oder heimische Stauden.
Das wird zum tierischen Partymeile für Bienen, Schmetterlinge und Hummeln. Ein summendes und brummendes Spektakel, das garantiert jeden langweiligen Einheitsrasen in den Schatten stellt!

Seien Sie ruhig faul

Ja, Sie haben richtig gelesen! Einfach mal nichts tun ist die neue Devise für alle tierlieben Hobbygärtner. Lassen Sie das Laub liegen! Schichten Sie doch mal einen Asthaufen in eine ruhige Ecke. Was für Ordnungsfanatiker ein Graus ist, wird für Igel, Eidechsen und unzählige Krabbler zum luxuriösen Rückzugsort und Schlaraffenland! Das ist aktiver Naturschutz direkt vor der Terrassentür.

Also: Augen auf bei der Abendrunde – vielleicht hören Sie bald wieder das vertraute „nuff, nuff, nuff“ im Dunkeln. Und wenn ja, dann ab damit ins Portal. Der Igel wird es danken.