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Warnstreik: Kitas in Dresden bleiben dicht

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An dem Kita-Warnstreik in Dresden haben sich am Donnerstag fast alle kommunalen Einrichtungen beteiligt. 37 waren nach Angaben der Stadt komplett geschlossen. Weitere 120 Kitas konnten bei reduzierten Öffnungszeiten eine teilweise Betreuung anbieten. 26 Kindertageseinrichtungen waren regulär geöffnet.

Die Gewerkschaft Verdi hatte die Erzieherinnen und Erzieher zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Am Freitag sollen die Kitas im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bestreikt werden.

Insgesamt verlief der Streiktag in den städtischen Kindertagesstätten ruhig. Die Eltern konnten sich aufgrund der umfassenden Informationen vorab durch den Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen und der frühzeitigen Ankündigung des Streiks durch ver.di rechtzeitig auf die Situation einstellen.

Sollten Eltern streikbedingt ihre Kinder nicht in die Betreuung gegeben haben, so erhalten sie automatisch 1/20 ihres monatlichen Elternbeitrages für den Streiktag zurückerstattet. Die Kitas und Horte informieren die Beitragsstelle eigenständig. Ein gesonderter Antrag der Eltern ist nicht erforderlich. Den Rückerstattungsbescheid erhalten die Eltern spätestens im Juni 2023.

Update: Zahlreiche Menschen protestieren lautstark in Meißen

Bei der großen Kundgebung vor dem Meißener Landratsamt versammelten sich am Donnerstagmittag zahlreiche Menschen. Viele zeigten lautstark mit Trillerpfeifen ihren Unmut über die Äußerungen des Meißner Landrats Ralf Hänsel, der die Streik-Forderungen für unangebracht hält. Aber auch viele Plakate waren zu sehen.

Unser Fotoreporter hielt das Geschehen vor Ort mit Bildern fest. Die Protestler waren mit Reisebussen aus gesamt Sachen angereist, viele von ihnen arbeiten als Erzieher.

Entscheidende Tarifrunde nächste Woche

Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Der Druck sei vor der kommenden Tarifrunde nächste Woche in Potsdam notwendig, sagte uns Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold. Bislang hätten die Arbeitgeber nach den vergangenen Streiks ohne einem entsprechend guten Angebot reagiert. Herold kritisierte insbesondere den Landrat in Meißen, Ralf Hänsel. Er habe unnötige Schärfe in den Tarifkonflikt gebracht, "indem er immer die Schuld für die schlechte Haushaltspolitik den Beschäftigten in die Schuhe schiebt und Horrorszenarien von einstürzenden Brücken und maroder Infrastruktur aufbauscht", so Herold.