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Sie legt wieder los: Die Parkeisenbahn dampft in die diesjährige Saison.
Parkeisenbahn startet in neue Saison
Die Zeiten mit Nachwuchsmangel bei der Parkeisenbahn im Dresdner Großen Garten sind vorbei. Das Interesse von Kindern und Jugendlichen an einem Hobbyjob bei der Mini-Eisenbahn sei gewachsen, wie Ausbildungsleiterin Angela Neumann am Freitag der Deutschen Presse-Agentur sagte. So habe es für den aktuellen Jahrgang 30 Anmeldungen gegeben und auch für 2023 sei die Nachfrage groß.
Zum diesjährigen Saisonbeginn steigen 29 Neulinge ein, als Fahrdienstleiter, Zugschaffner, Aufsicht oder Sperre, wie die staatliche Schlösserverwaltung mitteilte. Damit alles klappt, hätten sie seit September 2022 „fleißig gebüffelt und geübt“.
Bevor die beiden ersten Mini-Züge auf die 5,6 Kilometer lange Runde durch den Großen Garten gehen, werden elf Jugendliche, die schon länger dabei sind, nach erfolgreicher Weiterbildung zu Assistenten ernannt. Die Ausbildung erfolgt in mehreren Stufen vom Management von Schranken und Abfahrt an den einfachen Bahnhöfen bis zu Rangierdienst und Stellwerk, wie Neumann erklärte. Die meisten der Freizeit-Bahner seien Jungen, oft aus Affinität zu Eisenbahnen oder weil Eltern oder Großeltern einen entsprechenden Beruf haben. Aber in deren Fußstapfen treten dann nur die wenigsten nach der Schule, auch wegen der Arbeitsbedingungen. „Viele gehen zur Straßenbahn.“
Mit der Jungfernfahrt am 1. Juni 1950 ist die Dresdner Parkeisenbahn eine der ältesten Deutschlands und war knapp ein Jahr später die erste Pioniereisenbahn der DDR. Sie diente auch als „Kaderschmiede“ für die Reichsbahn. Rund 90 Prozent des Hobby-Personals landete später dort, heute sind es laut Neumann gerade mal zwei Prozent, die später tatsächlich bei der Bahn arbeiten.
In ihrer 74. Saison verkehrt die Parkeisenbahn bis Ende Oktober jeweils mittwochs bis sonntags, Gäste können an fünf Bahnhöfen aus- oder zusteigen. Sie wird von zwei Elektro-Akkumulatoren-Loks gezogen, bei guter Witterung kommt an Wochenenden und Feiertagen auch eine der beiden Dampfloks zum Einsatz. Während es genug Junior-Personal gebe, würden noch zwei erwachsene Lokführer fehlen, sagte Neumann. „Da sind wir noch auf der Suche.“ (dpa)