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Das ehemalige Schocken-Kaufhaus am Planitzer Markt
Planitz: Stadt nimmt Schicksal des Kaufhauses in die Hand
Es ist ein Versuch, nach Jahrzehnten einen Schandfleck zu beseitigen. Und der Versuch hat eine Hürde genommen. Mit knapper Mehrheit hat der Finanzausschuss am Dienstag entschieden, dass die Stadt ihr Vorkaufsrecht zieht und das ehemalige Kaufhaus Schocken am Planitzer Markt kauft – und zwar für 84.000 Euro.
Was jetzt passiert, lässt sich schwer vorhersagen. Ein Unternehmen aus Sachsen-Anhalt hat die Immobilie ersteigert. Die Verwaltung kennt es nicht näher, wollte Kontakt aufnehmen, bekam aber keine Antwort. Die Firma bekommt jetzt von der Stadt einen Bescheid zugeschickt. Dann wird sich zeigen, ob sie sich juristisch gegen den Verkauf an Zwickau wehrt, was dauern kann. Stadtrat Lars Dörner von den Grünen informierte, dass der Eigentümer das Objekt inzwischen im Internet zum Verkauf anbietet.
Zur Nutzung sagte Baubürgermeisterin Silvia Queck-Hänel auf Nachfrage, dass das Gebäude früher ein Wohn- und Geschäftshaus war und sie sich wieder eine multifunktionale Nutzung vorstellen kann. Zu den Sanierungskosten machte sie keine Angaben. Es sei möglich, sagte Finanzbürgermeister Sebastian Lasch, dass ein anderer als die Stadt das Projekt entwickelt. Mit eigenem Geld werde es schwierig.
„Wir wollen ein Gebäude kaufen, für das wir keine Nutzung haben, und wir wissen nicht, was die Sanierung kostet“, stellte Jens Heinzig fest. Er sowie Lars Dörner und Thomas Koutzky (Linke) stimmten dagegen.
„Ich will nicht, dass wir ein zweites Capitol dastehen haben“, sagte Tristan Drechsel, BfZ. Er und die drei Ausschussmitglieder der CDU/FDP Fraktion stimmten für den Kauf. Damit war – bei einer Enthaltung – der Beschluss gefasst, die besagte Hürde genommen.