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  • Die Probebohrungen für ein unterirdisches Forschungslabor in Ralbitz-Rosenthal gehen in die finale Phase.
  • Im Ralbitzer Ortsteil Cunnewitz stellte sich das Forscherteam am Montagabend den Fragen und Bedenken der Einwohhner.

Probebohrung für „Das Ding“ in Ralbitz fast abgeschlossen

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Die Probebohrungen für die Errichtung ein unterirdisches Forschungslabor in Ralbitz-Rosenthal gehen auf die Zielgerade. Wie uns ESA-Forschungsdirektor Günther Hasinger sagte, seien die Bohrungen im Granitstock fast abgeschlossen. Die Erwartungen der Forscher an die Granitformation wurden erfüllt. „Es ist nach wie vor ein Schatz, auf dem wir hier stehen.“, schwärmt der Professor. Das Gestein ist sehr feinkörnig und dick. Außerdem sei man bei den Bohrungen oberhalb der massiven Granitformation auf eine lockere Gesteinsschicht gestoßen. „Das wirkt wie eine Dämpfungsstation“, erklärt Hasinger. 

In der kommenden Woche sollen nun Erdbebenmessgeräte in 250 Meter Tiefe einen Monat lang alle Bewegungen der Erde messen. Danach steht fest, ob sich die Lausitz als Standort für ein unterirdisches Forschungslabor und später ein sogenanntes „Einstein-Teleskop“ eignet. Für die Anlage werde ein nahezu erschütterungsfreies Umfeld benötigt. 

Am Dienstagabend hat sich das Forscherteam zudem in Ralbitz-Rosenthal den Fragen von knapp 200 Einwohnern gestellt. Bei Bratwurst und Bier äußerten die Anwohner u.a. ihre Bedenken zu Themen der Umwelt- und Klimaverträglichkeit, technischen Machbarkeiten sowie kulturellen Folgen für die sorbische Tradition. Auch der Vorwurf, die Bohrungen könnten die Grundlagen für ein mögliches Atommüllendlager bilden, wurde diskutiert. Doch der Forschungsdirektor beruhigt: „Das ist definitiv nicht der Fall. Das Endlager möchte auch Granit haben, braucht aber nicht die Eigenschaften, die wir haben.“ Für das Endlager wird eine Tiefe von mindestens 300 Metern benötigt. Die Probebohrungen in Ralbitz enden aber bei 250 Metern. Daher könnten die Wissenschaftler nichts zu einer möglichen Auswahl der Region beitragen, heißt es weiter. 

Das „Einstein-Teleskop“ gehört als eine von drei Säulen zum Projekt Deutsches Zentrum für Astrophysik in der Lausitz, für das sich mehrere Forschungszentren im Zuge des Strukturwandels in früheren Braunkohlegebieten bewerben. Bei der ESA wird inzwischen augenzwinkernd von dem „Ding“ gesprochen. Bis Ende September soll eine Kommision eine Entscheidung treffen, welches der insgesamt sechs Konzepte für ein Großforschungszentrum den Zuschlag erhält.

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