Protest vor Stadtrat in Weißwasser
Der Stadtrat Weißwasser hat gestern einen richtungsweisenden Beschluss zur Wasser- und Abwasserversorgung gefasst. Oberbürgermeister Torsten Pötzsch wurde beauftragt, Verhandlungen über den Beitritt zum Zweckverband „Mittlere Neiße-Schöps“ aufzunehmen. Zugleich verlangte der Stadtrat die Vorlage einer ergänzenden Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur nächsten Sitzung.
Es geht in Weißwasser um die Rekommunalisierung der Wasserversorgung. Der Vertrag mit Stadtwerkebetreiber Veolia läuft Ende dieses Jahres aus. Es müsste europaweit neue ausgeschrieben werden - Ausgang ungewiss. Berater sehen darin ein Risiko. Würde sich Weißwasser dem Zweckverband anschließen, bliebe die Versorgung komplett in kommunaler Hand. Dagegen fürchten Mitarbeiter der Stadtwerke um ihre Jobs. Sie protestierten vor dem Stadtrat gegen eine Abspaltung. Rund 40 Arbeitsplätze stehen nach Angaben von Stadtwerke-Geschäftsführerin Katrin Bartsch auf dem Spiel.
Der Wasserzweckverband „Mittlere Neiße-Schöps“ will eine Dienstleistungsgesellschaft gründen. Sie soll die Wasser- und Abwasserversorgung in die eigenen Hände nehmen. Dem Verband gehören Boxberg, Spreetal, Weißkeißel, Schleife, Gablenz, Groß Düben, Trebendorf und Krauschwitz an.