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Prozess um Millionencoup verschoben

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Der Prozess gegen eine mutmaßliche polnisch-deutsche Panzerknackerbande ist verschoben worden. Einer der sieben Angeklagten hat heute zu Prozessbeginn am Bezirksgericht im niederschlesischen Hirschberg (Jelienia Gora) ein ärztliches Attest vorgelegt. Einen neuen Termin gibt es noch nicht. Die Angeklagten sollen am Allerheiligen Feiertag 2020 in das Zollamt Emmerich (Niederrhein) eingebrochen sein und sechseinhalb Millionen Euro aus einem Tresor gestohlen haben. Vor einem Jahr waren in Görlitz vier Verdächtige festgenommen worden – darunter ein deutscher Zollbeamter. Gut vier Wochen später folgten drei weitere Festnahmen in Polen. Bei einer Verurteilung drohen den Männern und der Frau Strafen von bis zu 15 Jahren Gefängnis.

Laut den Ermittlungen soll der verdächtige Zöllner wohl wichtige Hinweise für den Coup gegeben haben. Er habe den Mitgliedern der Gruppe Pläne des Tresors zur Verfügung gestellt, so der Vorwurf. „Dieses Wissen war notwendig, um den Einbruch zu planen und vorzubereiten“, so die polnischen Ermittler. Die Täter hätten dann mit Spezialbaugeräten „an der am wenigsten gesicherten Stelle“ gebohrt. Wie polnische Medien berichteten, sollen sich die Tatbeteiligten über die Verteilung der Beute gestritten haben und so den Behörden aufgefallen sein.

Die Akten zum Millionencoup umfassen mehr als 30 Bände. (dpa/red)