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  • Seit über einem Jahr müssen sich sechs junge Männer aus einem Berliner Familienclan in Dresden vor Gericht verantworten.

Prozess zum Juwelenraub vom Grünen Gewölbe geht in Schlussphase

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Der Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe geht am Dresdner Landgericht in die Endphase. Bei der Verhandlung am Freitag wird nach Einschätzung eines Gerichtssprechers wohl die Beweisaufnahme geschlossen. Dann gebe die Jugendgerichtshilfe ihre Stellungnahme bezüglich der beiden jüngsten Angeklagten ab. Die Zwillingsbrüder waren zur Tatzeit noch Heranwachsende. Danach könnten die Plädoyers beginnen - mit dem Schlussvortrag der Staatsanwaltschaft.

Das Urteil soll am 16. Mai verkündet werden.

Der Kunstdiebstahl aus Sachsens Schatzkammermuseum am 25. November 2019 gilt als einer der spektakulärsten in Deutschland. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro und verursachten mehr als eine Million Euro Schaden.

Seit gut einem Jahr müssen sich dafür sechs junge Männer zwischen 24 und 29 Jahren verantworten. Die Deutschen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie sind wegen des Vorwurfs des schweren Bandendiebstahls, der Brandstiftung und der besonders schweren Brandstiftung angeklagt.

Fünf von ihnen hatten vor Gericht zugegeben, an dem Coup oder der Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein und Reue gezeigt. Die Bereitschaft dazu resultiert aus einer zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht geschlossenen Verständigung. Zuvor war der Großteil der Beute kurz vor Weihnachten 2022 zurückgegeben worden. Ein weiterer Beschuldigter streitet eine Täterschaft unter Verweis auf ein Alibi ab. Der „Deal“, dem vier der Angeklagten zustimmten, umfasst neben glaubhaften Geständnissen die Befragung vor Gericht. (dpa)