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Razzia nach Junioren-Fußballspiel FCE vs. FSV

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Es ist kurz nach sechs Uhr am heutigen Freitag, als Einsatzkräfte an Türen klopfen und klingeln. Unter anderem in Aue-Bad Schlema, Zschorlau, Stollberg und Limbach-Oberfrohna trifft die Polizei 41 Männer an. Sie gehören zu einer Gruppe von Tatverdächtigen, gegen die die Staatsanwaltschaft Chemnitz Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt hat. Mehr als 250 Polizisten sind im Einsatz.

Handys, Kleidung, Pyrotechnik, Spraydosen und Schablonen werden sichergestellt. Festnahmen gibt es nicht. Auch Störungen während der Maßnahmen bleiben aus.

Ausgangspunkt: Gewalt beim Juniorenspiel

Der Großeinsatz steht in direktem Zusammenhang mit einem Vorfall vom 7. Juni in Beierfeld. Dort hatte ein B-Junioren-Spiel zwischen Erzgebirge Aue und dem FSV Zwickau begonnen – und schon nach wenigen Minuten geendet. Dutzende Vermummte waren in den Gästebereich des Stadions am Spiegelwald gestürmt. Sie trugen schwarze und lilafarbene Sturmhauben. Sieben Zwickau-Fans im Alter von 15 bis 21 Jahren wurden durch Schläge und Tritte verletzt. Ein Teil der Angreifer entkam, sechs Männer wurden damals im Umfeld festgestellt.

Ermittlungsgruppe „Brigade“

Die Kriminalpolizei richtete eine eigene Ermittlungsgruppe ein. Ihr Name: „Brigade“. Die Beamten konzentrieren sich seitdem auf die Ultra-Szene von Erzgebirge Aue. Videoaufnahmen aus Beierfeld und Zeugenhinweise führten zu insgesamt 45 Tatverdächtigen. Einige von ihnen wurden beim Ostderby Aue gegen Hansa Rostock am 3. August erkannt. Die Verfahren wegen Landfriedensbruchs gehen nun weiter.