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"Wir haben wieder ein wunderbares Haus" (Herbert Reischl)
Sanierung des Gewandhauses: Der letzte Akt – kurz und fast geräuschlos
Die Gerüste sind schon lange verschwunden. Das Theater spielt seit dem Sommer wieder im Gewandhaus. Am Donnerstag hat nun der Stadtrat den Schlusspunkt gesetzt. Er hat die Gesamtkosten für Umbau und Sanierung des Wahrzeichens festgesetzt. Es gab keine Gegenstimmen, nur drei Enthaltungen. Unterm Strich hat das Vorhaben rund 21,4 Millionen Euro gekostet, nochmal knapp zwei Millionen mehr als zuletzt festgelegt.
Der letzte politische Akt verlief beinahe geräuschlos. Hochbauamtsleiter Christoph Kaufmann erklärte die letzten Mehrkosten – über die Hälfte kam bauteilbedingt zustande. Er skizzierte nochmal dieses anspruchsvolle Projekt, immerhin eine „denkmalgerechte Komplettsanierung“, und nannte beim Dach Details: Rund 55.000 Schieferplatten wurden verlegt, 169.000 Nägel eingeschlagen – ohne Tragwerk wiegt das Dach 103 Tonnen.
In der sehr kurzen Aussprache fragten Stadträte nach Fördermitteln. Die Antwort: 10,2 Millionen Euro wurden bereits ausgezahlt, 11,7 dürften es am Ende sein.
Das letzte Wort hatte vor der Abstimmung Herbert Reischl von der Fraktion Die Linke. „Wir haben Glück gehabt, dass wir dann ein ordentliches Planungsbüro hatten“, sagte er, erinnerte an die Arbeit der ehemaligen Baubürgermeisterin Kathrin Köhler und sprach Christoph Kaufmann und seinen Mitarbeitern einen großen Dank aus. „Wir haben wieder ein wunderbares Haus“, so Herbert Reischl. Nach seinem Resümee blieb es doch nicht geräuschlos. Viele, vielleicht alle Stadträte klopften Beifall.