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Das Interesse der Anwohner war sehr groß
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Großer Andrang vor dem Gasthof Weißig.
Schönfeld-Weißig stimmt gegen Asylunterkunft
Nach Leuben, Prohlis und Pieschen hat auch Schönfeld-Weißig „Nein“ zur geplanten Asylunterkunft gesagt. Der Ortschaftsrat hat bei seiner Sitzung am Montagabend gegen den Vorschlag der Verwaltung gestimmt. Begründet wurde die Entscheidung unter anderem mit befürchteten Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Der Container-Komplex ist an der Forststraße, direkt neben dem Gelände der SG Weißig vorgesehen. Der Abstimmung vorausgegangen waren teils hitzige Diskussionen und Fragen von Anwohnern. Es gab aber auch Menschen, die offenbar nur gekommen waren, um mit Zwischenrufen zu stören und die Stimmung aufzustacheln. Der Gasthof Weißig war rappelvoll. Für viele gab es keinen Platz mehr.
Auch Dresdens Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann nahm an der Sitzung teil. Wie bei der Bürgerveranstaltung in der Dreikönigskirche betonte sie, dass aus es Sicht der Verwaltung keine Alternativen für die vorgesehen Standorte gäbe.
Andreas Überbach vom SPD-Ortschaftsrat hält an dieser Stelle dagegen. Die Stadt wisse gar nicht, welche Möglichkeiten es gäbe. „Weil sie ihr nicht angeboten wurden“, so Überbach. Wie er uns sagte, gäbe es im Schönfelder Hochland für die Unterbringung von 48 Asylbewerbern nicht nur leerstehende Wohnungen sondern auch ein Bettenhaus der SG Weißig. Er macht der Stadt den Vorwurf, dass über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden und sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Aus seiner Sicht müssten die Bürger mehr mitgenommen und in den Gestaltungsprozess einbezogen, aber auch in die Verantwortung genommen werden. Mit finalen Entscheidungen müsse man dann eben leben, wenn zuvor wirklich alle Alternativen in Betracht gezogen wurden. „Die Zahl der Flüchtlinge wird nicht weniger werden.“ Man könne nicht sagten: „Ich will sie nicht. Nimm Du sie.“ So funktioniere das nicht. Zudem könne man nicht den Bau einer neuen Mehrfeldsporthalle für die SG Weißig von der Stadt einfordern, ihr aber gleichzeitig „vor das Schienbein treten“. Es wolle aber auch keiner eine Massenunterkunft in der Messe oder umfunktionierte Schulturnhallen. „Es ist ein sehr emotionales Thema“, so Überbach.
Die Stadt will insgesamt neun Containerstandorte zur Unterbringen von Asylbewerbern einrichten. Voraussichtlich am 11. Mai entscheidet der Stadtrat darüber.