++ EIL ++
  • Hereinspaziert. Park-Chef Günther Ziegler (76) an einem der vier Eingangstore zu seinem Freizeitpark "Arkazien" in Grimma, Ortsteil Beiersdorf.
  • Wichtig zu wissen ... Mitgebrachte Getränke und Essen dürfen mit reingenommen werden.
  • Die schicke Kantine im Arkazien. Alles im Park ist selbst gemacht aus Robinienholz.
  • Blick in einen der vielen Wege im Park.

Neuer Freizeitpark „ArkaZien“ bei Leipzig eröffnet: „Wir wollen entschleunigen!“

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Detailverliebt und angeblich verwunschen: Am Mittwoch wurde der neue Erlebnis- und Freizeitpark „ArkaZien“ eröffnet. Er befindet sich im Grimmaer Ortsteil Beiersdorf (Landkreis Leipzig).

Ein Paradies für Kinder UND Erwachsene

Bei unserem Rundgang betont Parkchef Günther Ziegler (76), dass man den Park für kleine UND große Leute gebaut habe. „Entschleunigung“, das ist für ihn ein ganz wichtiges Wort. Er und seine Mitarbeiter sagen es immer wieder. Besucher sollen den Alltagsstress im Park abschütteln und einfach mal entspannen. Deshalb wurden neben vielen Spielanlagen zum Beispiel besonders gemütliche und praktische Sitzmöglichkeiten für Eltern und Großeltern errichtet. Verzichtet wurde dagegen auf Fahrgeschäfte.

Über 20 Themenwelten verteilen sich auf mehreren Hektar. Allerdings nicht so recht voneinander abgrenzbar. Alles geht irgendwie ineinander über und bildet eine große Einheit. Überall muss man eigentlich mehrmals hingucken, um die ganzen liebevollen Details zu sehen. Es gibt Kletter- und Rutschmöglichkeiten für verschiedene Altersgruppen, es gibt eigens kreierte Spielmöglichkeiten und ganz viel Natur - unter anderem mit einem riesigen Teich.

So entstand die Idee für den Park

„Wir haben das Gelände gekauft, weil wir mehr Raum brauchten für Holzlagerstätten“, erinnert sich Ziegler. Er führt seit vielen Jahren eine Firma, die Spielplätze baut und in alle Welt verkauft („Ziegler Spielplätze von A bis Z“). Das Grundstück in Beiersdorf sei jedoch viel größer als benötigt gewesen. Und weil es irgendwie auch verwunschen gewirkt habe, sei die Idee zu dem Freizeitpark entstanden.

Ziegler schwärmt: „Wer wünscht sich nicht, ein bisschen kreativ und schöpferisch zu arbeiten.“ Und genau das habe man auf dem Gelände realisieren können. Man habe die Mitarbeiter mit ihren Ideen und Vorstellungen einbezogen und mitgerissen. Alle hätten sich mit großer Freude an dem Projekt beteiligt.

Warum Planung und Bau 13 Jahre dauerten

13 Jahre haben Planung und Bau gedauert. Eine unfassbar lange Zeit. Doch warum so lange? „Also erstens, weil wir es nebenbei gemacht haben“, erklärt Ziegler. Man habe die Kräfte genutzt, die zur Verfügung gestanden hätten und keine zusätzlichen Kredite aufgenommen. Außerdem sei Material vom eigenen Sägewerk dafür benutzt worden.

„Und die lange Zeit braucht man einfach, damit sich etwas entwickelt.“ Man habe oft ohne Hierarchien zusammengesessen - „in verschiedenen Spinner-Runden.“

Die Preise

Bei den Eintrittspreisen werden viele schlucken. Der Eintritt kostet 21 Euro für Erwachsene (ab 18 Jahre) und 19 Euro für Kinder (4 bis 17 Jahre), Kinder unter 4 Jahren kommen umsonst rein. Wer die Tickets online kauft, kriegt pro Karte noch mal zwei Euro Rabatt. Auch ein Familienticket gibt es natürlich. Für den Preis wird aber natürlich auch einiges geboten. Und man kann sich selbst verpflegen.

Essen und Trinken können mitgebracht werden - „Wir sind aber hinterhältig.“

Mit der Verpflegung läuft es anders als in „normalen“ Freizeitparks: „Essen und Trinken können mitgebracht und drin verzehrt werden“, sagt Ziegler. „Wir sind aber hinterhältig“, so der Parkchef mit einem freundlichen Lächeln. „Ich gehe davon aus, dass die meisten unsere Nudeln, Pizzas und Crepes viel lieber essen werden.“ Alles sei hand- und selbstgemacht und würde dementsprechend auch fantastisch schmecken.

Im Park gebe es bewusst KEINE Pommes, betont der 76-Jährige. Dafür eine eigene Nudelküche und einen Pizzabäcker. Außerdem Crépes, Kuchen, Eis, Kaffee und verschiedene besondere Getränke. Zum Beispiel eine eigene sogenannte Robinade.

Parkplatz-Situation könnte bei großem Andrang Probleme bereiten

Neben dem Park gibt es einen großen Parkplatz für insgesamt rund 300 Fahrzeuge. Bei großem Andrang könnte das zum Problem werden. „Wir suchen noch nach Lösungen, sind mit Bauern von nahen Äckern im Gespräch“, so Ziegler. Auch, was eine weitere Verbesserung der Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln anbelangt. Autofahrer könnten aber auch im Dorf parken.

Audio:

ArkaZien-Chef Günther Ziegler (76) im Gespräch mit Reporter Frank Selig:
Katrin Richter vom Management erklärt den ungewöhnlichen Name des Parks ("ArkaZien"):