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Tino Günther mit seiner neuen Räucherfigur.
Seiffener Spielwarenmacher mit neuer Räucherfigur
Auf den Virologen folgt nun Bob, der Kiffer. Mit dem Ende der Corona-Maßnahmen sinkt auch die Nachfrage nach der aus Seiffen stammenden räuchernden Figur im weißen Kittel.
„Wir haben lange nach einem Nachfolger gesucht“, so der Inhaber der Spielwarenmacher Günther Tino Günther. Zeitgenössisch sollte er sein. Außerdem wollte der Seiffener wieder ein aktuelles Thema aus dem öffentlichen Leben aufgreifen. Derzeit diskutiert die Politik über die Freigabe von Cannabis. Das griff der Handwerksmeister, wie er sagte „augenzwinkernd“, auf. Er selbst wünscht sich ein bisschen mehr Gelassenheit und weniger Hektik, was das Thema betrifft. Entstanden ist: Bob, der Kiffer.
Direkt Partei ergreifen möchte er mit seiner Figur aber nicht. Er produziere ja auch Barrenturner und habe nicht vor, selbst am Barren zu turnen, so der Seiffener.
Sicherlich ist im bewusst, dass er mit der Figur polarisieren wird. „Keiner wird drogensüchtig, weil er meinen Kiffer räuchern sieht“, ist er sich trotzdem sicher. Dass Cannabis eine Einstiegsdoge sein kann, streitet er ebenfalls nicht ab. „Das ist Alkohol auch, und der ist gesellschaftlich durchaus anerkannt“, kontert er in diesem Fall und wirbt erneut um Gelassenheit.
„Weil Tradition fetzt“, steht auf Tino Günthers Firmenkleidung. „Unsere Tradition ist schon immer der Wandel gewesen. Wir haben uns immer angepasst und weiterentwickelt“, bringt er das auf den Punkt.
Nach vorn blicken, neue Ideen finden und umsetzen - das ist für Tino Günther typisch Erzgebirge. Genau das verkörpert die neue Figur.
Bob, der Kiffer ist 27 Zentimeter groß, besteht aus über 30 Teilen, wird komplett in Handarbeit gefertigt und kostet im Onlineshop 89 Euro.
Gemeinsam mit dem Virologen bildet er eine neue Produktlinie. Schon auf den ersten Blick soll erkennbar sein, dass sie zusammengehören. So ähneln die beiden einander nicht nur in ihrer Form. Beide sind mit Acrylfarben gestaltet.
Auf der Fachmesse Cadeaux in Leipzig ist der kiffende Bob schon sehr gut angenommen worden, sagte uns Tino Günther.