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Rathaus Senftenberg
Senftenberg verlangt künftig einen Kurbeitrag von Touristen
Als erste Gemeinde im Lausitzer Seenland wird Senftenberg von seinen Urlaubern künftig einen Kurbeitrag verlangen. Die Stadtverordneten haben am Mittwochabend mehrheitlich grünes Licht für die Gebühr gegeben. Nach einer fast einstündigen Diskussion wurde die Satzung mit 17 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen und einer Enthaltung bestätigt. Der nächste Schritt ist nun die Ausschreibung eines digitalen Meldesystems für die touristischen Anbieter.
Ab dem kommenden Jahr wird dann eine Gebühr von zwei Euro pro Übernachtung für jeden Erwachsenen fällig. Kinder bis 16 Jahren übernachten frei. Bezahlt werden soll die Gebühr dann über die Hauptsaison vom 15. März bis zum 31. Oktober.
Langzeiturlaubern, Monteuren oder Dauercampern werden maximal 28 Tage, also 56 Euro berechnet.
Damit rechnet sich Bürgermeister Andreas Pfeiffer eine Mehreinnahme von bis zu 500.000 Euro im Jahr aus. Das Geld soll dann in touristische Aktivitäten wie fließen, die bis jetzt aus dem Stadthaushalt beglichen werden und mit 1,15 Millionen Euro pro Jahr zu Buche stehen. Kathrin Winkler, Chefin des Tourismusverbands Lausitzer Seenland erhofft sich von der Einführung des Kurbeitrags eine Signalwirkung auf andere Gebiete im Lausitzer Seenland.
Senftenberg mit den Ortsteilen Niemtsch, Kleinkoschen und Großkoschen ist seit 2016 anerkannter Erholungsort und führt als erste Stadt im Lausitzer Seenland diese Abgabe ein. Um regional alle Anbieter von Übernachtungskapazitäten erfassen zu können, wird ein digitaler Meldeschein eingeführt, der die Abgabe des Kurbeitrags auch für kleine Anbieter erleichtern soll.