Sofortprogramm für Waggonbau Niesky
Für den Waggonbau Niesky ist ein Sofortprogramm zur Standortsicherung erarbeitet worden. Es wurde von Vertretern der Belegschaft gemeinsam mit der IG Metall aufgestellt. Das Papier umfasst 20 Punkte. Dazu gehören kurz- und langfristige Maßnahmen, so u.a. die Forderungen, eine weitere Abwanderung von Arbeitskräften zu vermeiden und Personal in kritischen Bereichen aufzustocken. Ein weiterer Punkt ist der Wiederaufbau der Organisationseinheiten Konstruktion und Technologie „zur Stärkung der eigenen Entwicklungs- und Fertigungskompetenz“.
Gebildet wurde ein zehnköpfiges Zukunftsteam. „Das sind Beschäftigte aus der Belegschaft aus mehreren Bereichen mit Einblicken in verschiedene Projekte“, so Eileen Müller von der IG Metall Ostsachsen. Nun sei die Geschäftsführung am Zug. Der Eigentümer habe sein klares Bekenntnis zum Standort bekräftigt. Das müsse jetzt mit konkreten Maßnahmen ausgefüllt werden.
Der Waggonbau Niesky war 2019 vom slowakischen Konzern „Tatravagonka“ übernommen worden. Das Unternehmen gilt als Europas größter Hersteller von Güterwagen mit Niederlassungen in Deutschland, Polen, Serbien und Indien.
Seit einigen Monaten sei Kurzarbeit angesagt – und wohl noch bis April nächsten Jahres. Die Belegschaftszahl ist nach Angaben der IG Metall ist auf 260 geschrumpft. „Befristete Verträge wurden nicht verlängert. Zudem hätten Beschäftigte von sich aus das Unternehmen verlassen“, so Müller.
