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v.l.n.r.: Eng. Giacomo Mareschi Danieli - CEO von Danieli & C. Officine Meccaniche S.p.A., Guiseppe Pasini - Vorsitzender der Feralpi-Gruppe, Uwe Reinecke - Werksdirektor, Michael Kretzschmer – Ministerpräsident Freistaat Sachsen, Marco Müller - Oberbürgermeister Stadt Riesa
Spatenstich für Europas innovativstes Walzwerk
Die Elbe-Stahlwerke Feralpi in Riesa bauen ein neues Walzwerk und wollen ihre Stahlproduktion erhöhen. Am Mittwoch wurde der Bau mit einem symbolischen Spatenstich begonnen. Die Inbetriebnahme sei im zweiten Halbjahr 2024 geplant, teilte das Unternehmen mit. 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
Das Walzwerk sei der nächste Schritt hin zu grünem Stahl, sagte Werksdirektor Uwe Reinecke. Es fehlten zwar nach wie vor Festlegungen Deutschlands und der EU, welche Kriterien Stahl erfüllen muss, um „grün“ zu sein. Als Elektrostahlwerk sei Riesa anders als Hersteller mit Hochöfen aber schon vergleichsweise nachhaltig. „Wir haben zirka 52 Kilogramm CO2 bei einer Tonne Stahl und rund 80 Kilogramm bei gewalzten Produkten, das ist in Deutschland schon fast führend“, sagte Reinecke. Konventioneller Stahl aus Hochöfen komme auf rund 1,75 Tonnen CO2 pro Tonne Stahl.
Im Zusammenhang mit dem neuen Walzwerk solle auch die Produktion in Riesa gesteigert werden - auf rund 1,3 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr. Voriges Jahr seien es rund 950 000 Tonnen gewesen, sagte Reinecke. Die Produkte gingen zu 100 Prozent an die Bauindustrie. „Unsere Kunden sind Biegereien, die unsere Produkte weiter verarbeiten, es sind Stahlhändler, es sind Betonwerke und es sind auch manchmal direkt Bauunternehmen.“
Sorgen bereitet Werksdirektor Reinecke allerdings die Energiekrise. Zum einen müssten die Kunden höhere Preise zahlen, zum anderen wäre ein Gaslieferstopp aus Russland eine Katastrophe für die Stahlproduktion.
Feralpi in Riesa feiert in diesem Jahr 30. Jubiläum. Neun der über 730 Mitarbeiter sind nach Unternehmensangaben schon seit Beginn dabei. (mit dpa)