Stadtwerke Weißwasser am Scheideweg - Untersuchung: Abspaltung nicht sinnvoll
Neuausschreibung oder Aufspaltung – die Stadtwerke Weißwasser stehen an einem Scheideweg. Nach einem Grundsatzbeschluss des Stadtrates zur Rekommunalisierung der Wasser- und Abwassersparte hat nun das Unternehmen eine ergänzende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung vorgelegt. Daraus geht hervor, dass ein Beitritt der Stadt zum Zweckverband „Mittlere Neiße-Schöps“ keinen Sinn machen würde.
Die Stadt würde in den nächsten fünf Jahren nicht mehr sechs Millionen, sondern nur noch zwei Millionen Euro bekommen. Zudem wird eingeschätzt, dass die vom Zweckverband in Aussicht gestellte Preisgarantie nicht zutreffend sei. Dafür bestehe keine ausreichende Grundlage. Angeführt wird das Risiko durch die Übernahme der Anlagewerte, deren Kaufpreis zu niedrig angesetzt sei.
Als zu unrealistisch sehen die Verfasser die Personalplanung des Verbandes. Sie würde zur Kündigung von mindestens 15 Stadtwerke-Beschäftigten führen. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass bei einer Abspaltung mindestens 40 Mitarbeiter betroffen wären. Durch eine Auskopplung würden Synergieeffekte von mehr als eine Million Euro verlorengehen.
Der Stadtrat Weißwasser wird Ende Mai über die Rekommunalisierung der Wasser- und Abwassersparte entscheiden. Inzwischen wurde mit dem Umbau der Stadtwerke begonnen – zum Schutz des Unternehmens und seiner Mitarbeiter, so Geschäftsführerin Katrin Bartsch.
Die Alternative zur Abspaltung wäre eine europaweite Neuausschreibung mit ungewissem Ausgang. Überprüfungsverfahren könnten Jahre dauern. Das Preisniveau sei unsicher, warnen externe Berater, die von der Stadt beauftragt worden waren. Würde sich Weißwasser dem Zweckverband anschließen, bliebe die Versorgung komplett in kommunaler Hand. Die sogenannte „Inhouse Lösung“ sei ohne aufwendige Verfahren möglich.
