Stimmung im Dresdner Handwerk bleibt angespannt
Bei den Dresdner Handwerksbetrieben ist die Frühjahrsbelebung in diesem Jahr ausgeblieben. Nur 46 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage in der aktuellen Konjunkturumfrage als gut.
Vor allem die Baubranche und das Lebensmittelhandwerk beklagen Umsatzrückgänge aufgrund gestiegener Energie- und Materialpreise. Positiv gestimmt ist dagegen das Kfz-Gewerbe. Die erwartete Winterrezession ist laut Handwerkskammer ausgebleiben. Die Wirtschaft habe sich insgesamt besser als angenommen entwickelt.
„Der befürchtete Einbruch der Konsumneigung ist trotz Inflation ausgeblieben“, sagte Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski. Die Verunsicherung über die weiteren Entwicklungen nehme sukzessive ab. Damit habe sich die konjunkturelle Lage zwar erholt. Allerdings habe die sonst übliche Belebung im Frühjahr nicht stattgefunden.
Handwerker klagen über Bürokratie
Bürokratie und Misstrauen seitens der Behörden machen den Dresdner Handwerksbetrieben zunehmend das Leben schwer. Der Präsident der Handwerkskammer, Jörg Dittrich, beklagt zum Beispiel, dass die Firmen aufwendig nachweisen müssen, ob und wie sie Gesetze einhalten.
Einer Umfrage zufolge opfert ein Handwerker im Schnitt einen von fünf Werktagen der deutschen Bürokratie. Inzwischen rät jeder zweite Unternehmer anderen von der Selbstständigkeit ab. Das sei ein Weckruf an die Politik, so Dittrich weiter.