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Streit um Mühlrose - Serbski Sejm will gegen Leag vorgehen _ Klimacamp abgesagt

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Der Serbski Sejm will gegen den Abriss von Mühlrose am Tagebaurand Nochten rechtlich vorgehen. Es würden entsprechende Schritte gegen die Leag vorbereitet, teilte die sorbisch-wendische Volksvertretung nach einer Tagung in Lehde im Spreewald mit. Der Serbski Sejm warf dem Tagebaubetreiber „vorsätzlich sinnlose Zerstörung des sorbischen Kulturgutes Mühlrose“ vor.

Am 7. Mai wollen Umweltverbände und Klimainitiativen gegen die Liquidierung des Ortes protestieren. Sie sehen angesichts des vereinbarten Kohleausstiegs keinen Sinn in der Erweiterung des Tagebaus Nochten. Unter dem Ort lagern rund 150 Millionen Tonnen Braunkohle. Ob das Flöz aber abgebaut wird, ist noch unklar. Bislang gibt es dafür keinen genehmigten Betriebsplan.

Unterdessen haben sogenannte Klimaaktivisten ihr  Protestcamp in Mühlrose abgesagt. Man habe sich dafür entschieden, der Vergrößerung des Tagebaus mit anderen Aktionen entgegenzuwirken, teilten die Organisatoren  mit. „Wir haben wahrgenommen, dass die Ankündigung des Camps in der Region teilweise auf Unverständnis gestoßen ist. Deswegen möchten wir an dieser Stelle unser Anliegen klarstellen: Wir respektieren die Entscheidung aller Mühlroser. Wer umsiedeln will, soll umsiedeln können.

Eine große Mehrheit der Mühlroser hatte sich für den Umsiedlungsstandort Neu-Schleife entschieden. Vor vier Jahren wurde der Vertrag unterzeichnet. Derzeit leben in Mühlrose noch einige wenige Bewohner. Die Ursprünge des Ortes reichen bis 1377 zurück. Damals ließen sich dort slawische Siedler nieder.(kmk mit dpa)