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„Görlitz und Zgorzelec schreiben Energiegeschichte“

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Görlitz und Zgorzelec machen einen weiteren Schritt hin zu einer nachhaltigen und zukunftssicheren Wärmeversorgung. Die beiden Stadtwerke wollen zur Umsetzung ihres Konzepts ein Joint-Venture gründen. Dafür wurde gestern eine Absichtserklärung unterzeichnet.  „Auf beiden Seiten der Neiße werden an unterschiedlichen Standorten neue Anlagen gebaut, die Wärme zu 100􀯗Prozent aus erneuerbaren Energieträgern erzeugen“, heißt es in einer heute verbreiteten Presseerklärung.

Die Fernwärmeversorgung in Görlitz und Zgorzelec soll so bis 2030 klimaneutral sein.  Das Konzept sieht vor, dass alle fünf Fernwärmegebiete   miteinander verbunden werden – mit einer insgesamt zwölf Kilometer langen Leitung, die über die Neiße führt.  Der Berzdorfer See liefert künftig ein Drittel der sauberen Wärme für Görlitz und Zgorzelec. Das Verfahren heißt „Seethermie“. Am See wird  dafür ein Wärmetauscher errichtet.   „Wasser aus dem See durchläuft die Anlage, die Wärme wird herausgezogen und das Wasser wird wieder zurück in den See geleitet“, erläutert Sascha Caron, Prokurist der Stadtwerke Görlitz. 17 Prozent der Fernwärme soll aus Solarthermie gewonnen werden in Kombination mit saisonalen Wärmespeichern. 48 Prozent kommt aus Biomasse.  Das rund 195 Millionen Euro teure Projekt mit dem Namen„ United Heat“ wird großzügig von EU und Bund gefördert. 

Der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu: „ United Head ist mehr als ein Infrastrukturprojekt – es ist ein Symbol für die erfolgreiche europäische Zusammenarbeit. Görlitz und Zgorzelec schreiben hier Energiegeschichte.“

Der Geschäftsführer der Stadtwerke Zgorzelec: „ Im Sommer haben wir mit dem Bau unserer Biomasseanlage und somit der Dekarbonisierung unserer Wärme begonnen.“

Rund 30 Spezialisten aus dem In- und Ausland arbeiten an der Umsetzung des grenzüberschreitenden Projektes. Görlitz heizt derzeit hauptsächlich mit Erdgas, Zgorzelec mit Braunkohle.   So werden jährlich rund 50.000 Tonnen Kohlendioxyd ausgestoßen.