Großpostwitzerin zur Zweiten Beigeordneten des Kreises Bautzen gewählt

Romy Reinisch ist zur Zweiten Beigeordneten des  Landkreises Bautzen gewählt worden. Die 44-Jährige folgt auf Birgit Weber. Für die promovierte Bauingenieurin aus Großpostwitz stimmten 56 der  76 der Kreisräte in geheimer Wahl. Es gab 18 Gegenstimmen. Zwei Kreisräte enthielten sich.  Reinisch (parteilos) ist derzeit als Bereichsleiterin für die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung tätig. Sie sei ein „Gewächs aus dem Landkreis“ und habe Erfahrungen in Strukturentwicklung, Straßenbau und Umweltfragen, sagte der scheidende Landrat Michael Harig.

Als drei wichtige Themen für ihre Arbeit bezeichnete Reinisch den Strukturwandel, die Digitalisierung mit dem weiteren Breitbandausbau und einem 5G-Standard beim Mobilfunk sowie den öffentlichen Personennahverkehr. Die neue Beigeordnete tritt ihr Amt am 1. September an – so wie auch der neu gewählte Landrat Udo Witschas (CDU).  Über den Ersten Beigeordneten wird der Kreistag voraussichtlich am 1. Oktober entscheiden.

Beigeordnete werden für eine Zeit von sieben Jahren bestimmt. Es handelt sich um Wahlbeamte. Sie haben eine herausgehobene Position – in diesem Fall der oder die Stellvertreterin des Landrates. Für die Besetzung des Zweiten Beigeordnetenamtes im Kreis Bautzen waren zwölf Bewerbungen eingegangen. Fünf erfüllten die formellen Voraussetzungen. Die fünf Bewerber mussten sich einem Eignungstest unterziehen. Ein Gutachter erstellte Persönlichkeitsprofile.  Anschließend liefen Auswahlgespräche vor einer sogenannten Findungskommission, bestehend aus den Fraktionsvorsitzenden und dem Landrat.

Der scheidende Landrat Michael Harig würdigte die Arbeit der bisherigen Beigeordneten, Birgit Weber. Sie habe Weitblick bewiesen. Als große Projekte in ihrer Regie nannte Harig  z.B. den Breitbandausbau, den Umbau des Industriemuseums Energiefabrik Knappenrode, die Kunstbus-Initiative und ihren Beitrag im Begleitausschuss, den Strukturwandel im Landkreis voranzubringen. „Sie hat Meilensteine gesetzt.“ 

Die 56-Jährige blieb der Kreistagssitzung fern. Sie war seit 2013 Beigeordnete und hatte im vergangenen Jahr um vorzeitige Auflösung ihres Vertrages gebeten.