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Trinkwasser: Ursache für Keime offenbar gefunden

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Die Stadt Chemnitz hat offenbar die Ursache für die wochenlange Keimbelastung des Trinkwassers gefunden. Nach Angaben der auch für Gesundheit zuständigen Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky sei eine Verunreinigung von außen, etwa durch Rohrbrüche oder Baustellen, ausgeschlossen. In solchen Fällen würden mehrere Keime auftreten – hier wurde jedoch nur eine Bakterienart nachgewiesen.

Umweltkeim im Leitungsnetz

Die Experten identifizierten den Umweltkeim Serratia fonticola. Sie gehen davon aus, dass sich die Bakterien bei sommerlichen Temperaturen in stehenden Leitungen vermehrt haben. Trinkwasser ist nie vollständig keimfrei, doch die Stagnation habe dazu geführt, dass die Grenzwerte überschritten wurden. Es war das erste Mal, dass im Chemnitzer Netz an mehreren Stellen gleichzeitig Umweltkeime auftraten, geht aus der Antwort der Bürgermeisterin auf eine Ratsanfrage der LINKEN und GRÜNEN hervor.

Erfahrungen aus anderen Städten

Auch andere Städte in Deutschland haben ähnliche Probleme mit Umweltkeimen gemeldet. In Chemnitz gab es in den vergangenen Jahren nur vereinzelte Nachweise – meist in Hausinstallationen. Nach Spülungen waren die Nachproben stets ohne Befund.

Maßnahmen der Stadt

Bei Überschreitungen der Grenzwerte greift ein festgelegtes Verfahren. Dazu gehören Spülungen, gegebenenfalls Desinfektionen sowie erneute Beprobungen. Ziel ist es, schnell herauszufinden, ob es sich um harmlose Umweltkeime oder um gefährlichere Fäkalkeime handelt. Beteiligt sind das Amt für Gesundheit und Prävention, der Netzbetreiber inetz sowie der Wasserlieferant Fernwasser Südsachsen.

Regelbetrieb und Kontrolle

Im Alltag führen sowohl Netzbetreiber als auch Wasserversorger regelmäßig Spülungen und Reinigungen durch. Das Leitungsnetz wird nach einem festen Plan untersucht, um den Zustand des Trinkwassers laufend im Blick zu haben.