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  • Zu fünf Themenkreisen gab es im Freizeitzentrum Marienthal Info-Stände.

Veranstaltung zur JVA: Bürger bringen ihre Kritik an

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Das sächsische Justizministerium und die Stadt Zwickau hatten zum Dialog über die neue JVA in das Marienthaler „Klubhaus“ eingeladen. Reden und großes Podium gab es dort am Freitag zum Feierabend nicht, statt dessen Infostände, Dialogtische und viele Ansprechpartner, darunter die Justizministerin. Rund 100 Bürger nahmen das Angebot an. Und beide Seiten kamen ins Gespräch, teilweise wurde es emotional.

Wiederholt durften sich die Leute vom Justizministerium die Verärgerung über die Kostenexplosion anhören – inzwischen wird von 303 Millionen Euro ausgegangen. Ministerin Katja Meier von den Grünen erinnerte an die hohen Kosten für die Sanierung des kontaminierten Bodens. Ihr Hauptargument war aber ein anderes:  „Die allgemeine Baukostensteigerung macht auch vor uns nicht halt.“

Ein weiteres heißes Thema war die Verbindung zwischen Olzmann- und Bülaustraße, die nur Baufahrzeuge benutzen dürfen. Hier gibt es schon länger die Forderung, die Straße für alle freizugeben. Vom Ordnungsamt waren dazu Bedenken zu hören – beispielsweise wäre bei dem schmalen Provisorium eine Ampel nötig, die auch lange Wartezeiten für die Baufahrzeuge bedeuten würde. Im Rathaus steht das Thema aber auf der Agenda, war am Rand zu erfahren.

Auch die Kritik von Uwe Höfer, einem Anwohner, ist nicht neu. Er versuchte es bei der Gelegenheit nochmal. Er berichtete von wildem Grünwuchs zwischen Bülaustraße und Gefängnismauer und von Strahlern auf der Baustelle: „Es ist nachts so hell, dass ich im Schlafzimmer ohne Lampe lesen kann. Das ist Geldverschwendung hoch 3.“

Einige Kritiker waren gleich zu Hause geblieben, sagte uns Grit Fischer, Stadträtin von Bürger für Zwickau. Sie gab ihnen recht. „Es hat sich nicht gelohnt. Die Fragen wurden nicht richtig beantwortet.“

Das Justizministerium kündigte eine Auswertung bzw. Rückmeldung zur Veranstaltung über das Beteiligungsportal des Freistaates an.