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Der ehemalige Kurierdienst-Unternehmer (li.) mit seinem Anwalt Jürgen Neumann vor dem Verhandlungssaal. Weil die Prozessparteien eine Verständigung erzielten, wollte das Gericht den Geschädigten nicht mehr hören.
Versuchter Brandanschlag - Großharthauer Unternehmer sollte eingeschüchtert werden
Sie wollten das Haus eines ehemaligen Kurierdienst-Unternehmers in Großharthau abfackeln. Das Feuer ging zum Glück von allein aus. Gestern standen die drei Männer aus Dresden und Gera in Bautzen vor Gericht. Sie waren so klein mit Hut! Alle gestanden, bereuten die Tat. Dafür müssen sie nicht in den Knast. Sie bekamen von Amtsrichter Dirk Hertle Bewährungsstrafen. Der Hauptangeklagte wurde zu einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Er muss außerdem 2.000 Euro an die Suchtberatung Bautzen überweisen. Der Mitangeklagte, der das Benzin besorgte, erhielt neun Monaten und die Auflage, 600 Euro an den Tafelverein Bautzen zu zahlen. Der Dritte wurde wegen Beihilfe zur versuchten schweren Brandstiftung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.
Die Drei – alle aus dem Speditions- und Logistikgewerbe – hatten zunächst das Grundstück ausgespäht. Im Juni 2020 trafen sie sich auf einem Parklatz am Elbepark in Dresden und fuhren nach Großharthau. Während zwei im Auto warteten, vergoss der 37-Jährige Hauptangeklagte Benzin vor den beiden Eingangstüren und auf der Holzterrasse. Die Frau wurde wach, bemerkte das Feuer und schrie um Hilfe. Daraufhin flüchteten die Drei.
Sie wollten den Großharthauer einschüchtern. Der ehemalige Kurierdienst-Unternehmer hatte krankheitsbedingt seine Franchise-Lizenz abgegeben. Der Hauptangeklagte übernahm dessen Gebiet und auch sieben Autos. Dafür sollte er monatliche Zahlungen leisten, was er offenbar nicht tat. So zog der 69-Jährige Gericht und verklagte ihn auf Schadenersatz. Das Verfahren läuft noch. Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Dresden gegen den Hauptangeklagten wegen des Verdachts der Unterschlagung