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  • Das hat Ursel Fuhrmann in ihrem langen Leben so noch nicht erlebt: Wasser und Schlamm schossen auf ihr Grundstück.
  • Die Wilthener Straße in Obergurig - eine einzige Schlammpiste.

Schlammwelle in Obergurig - Bürgermeister: „Fühlen uns vom Kreis im Stich gelassen“

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Die Schlammwelle kam blitzschnell. Keine Chance für Obergurig. Das braune Band ergoss sich gestern Abend von den Feldern am Mönchswalder Berg. Hagel und Starkregen hatten dazu geführt.

 Haupt-,  Schul- sowie Wilthener und Großpostwitzer Straße verwandelten sich in Schlammpisten.  Die braune Brühe lief in Grundstücke. Ursula Fuhrmann stand geschockt da. Das hatte sie so noch nicht erlebt. 65 Jahre wohnt sie in Obergurig. „Wir sind total abgesoffen.“ Ein Obergurig: „Es wurde gestern erst geackert. So konnte das Wasser ungehindert durchfließen.“

 Keller liefen voll. Die Feuerwehr pumpte aus. Schlamm auf über sieben Grundstücke. Bis in die Nachtstunden brummten die Aggregate. Heute morgen – nach Tagesanbruch – kam  das ganze Ausmaß der Schlammflut  ans Licht.  „So etwas gab es noch nie“, sagte uns Bürgermeister Thomas Polpitz.  Der Schlamm habe bis zu einem Meter hoch gestanden – in Garagen und Grundstückseinfahrten.

 Im ganzen  Schlamassel fühlt sich der Bürgermeister vom Landkreis  im Stich gelassen. Bislang habe der Kreis die Gemeinde immer unterstützt, wenn Staats- und Kreisstraßen zu reinigen waren. „Macht das alleine“, bekam Polpitz zu hören. Das Landratsamt habe dabei auf einen Paragraph im Sächsischen Straßengesetz verwiesen. Der Bürgermeister versucht nun, private Firmen heran zu holen.  

 


Audio:

Knut-Michael Kunoth
Einwohner von Obergurig