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- Professor Günther Hasinger, Gründungsdirektor des Deutschen Zentrums für Astrophysik: "Auf uns rollt ein Daten-Tsunami zu"
- Untergrundlabor im Lausitzer Granit im Städtedreieck Kamenz-Hoyerswerda-Bautzen
Von Görlitz sollen Radioteleskope in Südafrika gesteuert werden
Das Deutsche Zentrum für Astrophysik legt los in der Lausitz. Von Görlitz sollen zwei neue Radioteleskope in Südafrika gesteuert und die eingefangenen Datenströme nach Görlitz geleitet werden. Die Wissenschaftler wollen aus der Datenflut Algorithmen - also Rechenvorgänge – für die spätere Forschungsarbeit entwickeln. Das kündigte Gründungsdirektor Professor Günther Hasinger gestern Abend in Görlitz an.
Das Deutsche Zentrum für Astrophysik – DZA - will in Görlitz ein Technologie- und Großrechenzentrum errichten. Im rund 70 Kilometer entfernten Städtedreieck Kamenz-Hoyerswerda-Bautzen soll ein Untergrundlabor im Lausitzer Granit entstehen, ein hallenartiges Tunnelsystem von zehn mal zehn mal zehn Kilometern in rund 250 Meter Tiefe. Dafür wird das Gebiet derzeit umfassend untersucht. Die Forscher brauchen ruhiges Umfeld, eine „seismische Null“, um präzise Schwankungen der Raumzeit untersuchen zu können. Diese Vorbereitungen werden noch rund drei Jahre dauern. Dann soll das Untergrundlabor errichtet werden.
In den nächsten Monaten wird das DZA-Kernteam aufgestellt. Der Professor ist derzeit mit seiner Gründungscrews in Görlitz auf der Suche nach Räumen für die Aufbauphase. „Wir brauchen 100 Büros und auch Labors für die ersten Pilotprojekte.“
Rund 1.000 Menschen sollen einmal für das Deutsche Zentrum für Astrophysik arbeiten, gut ein Drittel aus dem wissenschaftlichen Bereich. Benötigt werden auch Beschäftigte in der Verwaltung, Ingenieure, Techniker und Handwerker. Um 2030 sollen Großforschungzentrum und Untergrundlabor fertiggestellt sein.
Gründungsdirektor Hasinger ist seit drei Wochen Görlitzer. Zuvor lebte er in Madrid. Viel in seinem neuen Zuhause ist er derzeit nicht. Dienstreisen bestimmen momentan den Arbeitsalltag des 69-Jährigen.


