- Dr. Franz-Ludwig Danko wurde vom Amtsgericht Dresden als vorläufiger Insolvenzveralter für den Waggonbau Niesky bestellt.
Waggonbau Niesky wechselt Insolvenz-Verfahren
Ein Insolvenzverwalter aus Dresden soll das Aus im Waggonbau Niesky verhindern. Das Amtsgericht Dresden ordnete in dieser Woche ein Regelinsolvenzverfahren an und bestellte Franz-Ludwig Danko als vorläufigen Insolvenzverwalter, heißt es von der Kanzlei.
Bislang konnte der slowakische Eigentümer Tatravagonka in Eigenregie planen. Dagegen hat sich offenbar die Gläubigerversammlung ausgesprochen. Der Insolvenzverwalter will an die Sanierungsbemühungen des Unternehmens anknüpfen. Aktuell befindet sich der Waggonbau Niesky im Schutzschirmverfahren und ist vor dem Zugriff von Gläubigern geschützt.
„Auf den Geschäftsbetrieb hat der Wechsel der Verfahrensart keine Auswirkungen“, betonte Danko. „Produktion und Tagesgeschäft gehen nahtlos weiter, die Beschäftigten bekommen weiter ihr Geld.“ In Gesprächen mit der Geschäftsführung, den Gläubigern, Kunden, Gesellschafter und Betriebsrat verschaffe sich der Insolvenzverwalter derzeit einen Überblick über die wirtschaftliche Situation. Ende Juni endet der Insolvenzgeldzeitraum, in dem das Unternehmen für drei Monate von den Personalkosten entlastet war. Danach muss das Unternehmen die Löhne und Gehälter der rund 200 Beschäftigten wieder selbst zahlen. „Jetzt geht es darum, gemeinsam eine längerfristige Perspektive für Waggonbau Niesky zu finden“, so Danko.
In diesen Tagen laufen Verhandlungen mit zwei Interessenten für eine mögliche Übernahme des Werks. Bislang gibt es noch keine Entscheidung. Am Standort in Niesky sind noch immer knapp 200 Mitarbeiter beschäftigt. Sie kämpfen seit Monaten um die Zukunft des Traditionsbetriebs. Immer wieder hatten sie wöchentliche Mahnwachen vor dem Werktor abgehalten.
