Warnstreik bei Bus und Bahn & Klimastreik in Dresden
Ein ganztägiger Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat am Freitag den Bus - und Straßenbahnverkehr in Dresden weitgehend lahm gelegt. Der 24-Stunden-Streik bei den Dresdner Verkehrsbetrieben hat am frühen Morgen begonnen. Fahrgäste müssen sich bis Samstagfrüh auf erhebliche Ausfälle bei Bus und Bahn einstellen. Verdi will damit den Druck im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes erhöhen.
„Die DVB-Fahrzeuge stehen still“, sagte uns Falk Lösch, Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), am Freitagmorgen. In Dresden fuhren demnach keine Straßenbahnen und vier Fünftel des Busverkehrs fielen aus. Lediglich einige wenige Busse, die von Subunternehmen betrieben würden, seien unterwegs, sagte Lösch. Verdi-Chef Frank Werneke war am Freitagmorgen zu einer Streikkundgebung im Betriebshof Gorbitz gekommen. Einen Sonderfahrplan für den Streiktag gibt es laut DVB nicht.
Die wichtigsten Infos zum Warnstreik haben die DVB hier zusammengestellt.
Die Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH (RVSOE) ist nicht vom Streik betroffen
Alle Verbindungen auch in Dresden werden vollumfänglich gefahren. Das betrifft Schüler- und Schwimmverkehre, sowie umfangreiche Angebote der DVB-Linien 66/166, 83, 86, 88/353 und 89 und einzelne Fahrten der DVB-Linien 64, 81 und 85. Ebenso werden die nach Dresden verkehrenden PlusBus- und Regionallinien nach Fahrplan bedient. Aktuelle Infos finden Sie hier.
Auch die S-Bahn ist unterwegs.




Warnstreik wird von Klimastreik begleitet
Parallel zum Warnstreik von Verdi hatte "Fridays for Future" am Freitag einen bundesweiten Aktionstag für Klimaschutz und eine sozial gerechte Verkehrswende organisiert. In Dresden folgten dem Aufruf mehr als 5.000 Menschen.
"Wir haben heute in Dresden und ganz Deutschland gezeigt: Ohne ÖPNV stehen die Städte still! Wissing reißt ein Klimaziel nach dem anderen, will neue Autobahnen bauen und das Verbrenner-Verbot der EU kippen", so Simon Fuhrmann (23) von Fridays for Future Dresden. "Dabei ist längst klar, dass für eine bezahlbare, klimaneutrale und gerechte Mobilität ein radikales Umsteuern in Politik und Kommunikation notwendig ist. Die Lösungen dafür könnten kaum offensichtlicher sein: Ausbau von Bus und Bahn, bessere Taktung und anständige Arbeitsbedingungen. Wir stehen an der Seite der Beschäftigten des ÖPNV!"
Die Aktivisten gingen auch für einen stärkeren Ausbau der Erneuerbaren Energien und ein Kohle-Aus bis spätestens 2030 auf die Straßen.

Warnstreiks auch bei Kitas, Horten, Verwaltung und Klinikum
Nächste Woche Dienstag, den 7. März, folgen die Stadtverwaltung Dresden und die Sparkasse, am Mittwoch werden dann auch die Kindertagesstätten in Dresden un dem Umland bestreikt.„In der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das vollkommen inakzeptabel ist", sagt Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen. "Die pädagogischen Fachkräfte sind entrüstet darüber, dass trotz der immensen Preissteigerungen nur eine geringe Lohnerhöhung angeboten wird. Deshalb heißt unsere Antwort: Streik!“
Pünktlich zum Frauentag am Mittwoch soll ein etwa dreistündiger Demonstrationszug durch Dresden stattfinden. Rund 1.500 Menschen werden nach aktuellen Schätzungen der Gewerkschaft daran teilnehmen. Verdi zufolge werden mittwochs auch Beschäftigte der Eigenbetriebs Kindertagesstätten Dresden und des Städtischen Klinikums Dresden in den Warnstreik gerufen.
Am 8. März schließen sich außerdem Kindertageseinrichtungen im Landkreis Mittelsachsen sowie Freital und Umgebung den Streiks an und versammeln sich ebenfalls ab 8 Uhr in Dresden vor dem Gewerkschaftshaus und beteiligen sich an der Frauentags-Demonstration ab 11 Uhr auf dem Postplatz.
Hintergrund ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst. In den Verhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche keine Einigung gegeben. Ein Angebot der Arbeitgeber hatten die Gewerkschaften als unzureichend zurückgewiesen.
Über die Streiktage informiert Verdi hier.
