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Gegenprotest in Chemnitz
Weiterer Zulauf für Montagsproteste
Die Montagsdemonstrationen gegen Energiepolitik und Kriegsgeschehen haben weiteren Zulauf bekommen. Überall in Sachsen gab es wieder Proteste, die größten mit tausenden Teilnehmern in Chemnitz und Leipzig.
Die meisten sind enttäuscht von der fehlenden, politischen Unterstützung während der Energiekrise, haben Sorge wegen gestiegener Lebensmittelpreise oder sind unzufrieden mit der Haltung der Bundesregierung zum Krieg in der Ukraine.
In Chemnitz forderten Demonstranten auf Transparenten unter anderem Frieden mit Russland und die Verhaftung von Bundeswirtschaftsminister Habeck. Einige trugen Russlandfahnen und Fahnen der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften „Freien Sachsen“. Nach einer Kundgebung auf dem Schillerplatz zogen die Teilnehmer über die Straße der Nationen und den Innenstadtring. Am Stadthallenpark hatten sich Gegendemonstranten versammelt.
In Leipzig stand auf Plakaten „Unser Land zuerst“, „Schwerter zu Pflugscharen“ oder „Wir sind die rote Linie“. Aus der linken Szene gab es dort massive Gegenproteste. Es wurden Böller gezündet und Sitzblockaden errichtet. Augenzeugen berichteten von teilweise aufgeheizter Stimmung zwischen den politischen Lagern. Die Polizei konnte eine Eskalation verhindern.
Auch im Erzgebirge waren zahlreiche Menschen auf der Straße, u.a. in Annaberg-Buchholz, Aue-Bad Schlema, Johanngeorgenstadt und in Zschorlau.