Nach Wasserflut auf Görlitzer Bühne: „Wir sind wieder da“
Vorhang auf im Görlitzer Theater! Zehn Monate nach dem Wasserschaden wird der volle Spielbetrieb im Großen Haus wieder aufgenommen – allerdings mit Einschränkungen. „Auf Stoffe wurde verzichtet. Die Seitengassen sind fest eingebaut. Wir haben nur noch LED-Scheinwerfer, die sich nicht erhitzen, und können auch keine Podien fahren“, erläutert Intendant Daniel Morgenroth. Es dürfe also keinerlei Brandlast auf der Bühne sein. Die Stücke werden „en bloc“ hintereinanderweg gespielt. Denn im hinteren Bühnenbereich dürfen keine Requisiten gelagert werden. Das Theater hat eine auf zweieinhalb Jahre befristete Spielgenehmigung. „Wir haben ein Provisorium, können aber einen vollwertigen Spielbetrieb absichern. Wir sind wieder da.“
Inzwischen haben sich Versicherung und Theater auf die Regulierung der Schäden geeinigt. Morgenroth spricht von einem Kompromiss. Wie viel die Versicherung zahlt, verrät er nicht. Im November vergangenen Jahren hatten sich durch einen Defekt der Sprinkleranlage 28.000 Liter Wasser auf die Bühne ergossen.
Die neue Spielzeit steht unter dem Motto „Fernweh“. Das Publikum kann insgesamt 22 Premieren und Uraufführungen erleben, davon je neun in den Sparten Musik und Schauspiel. Der Intendant verspricht „eine Reise quer durch die Welt“. Das Repertoire ist breit gefächert. Die Händel-Opfer „Saul“ ist die erste Premiere im wiedereröffneten Großen Haus in Görlitz (4.11.). Einen Ausflug über den großen Teich kann die ganze Familie in Zittau machen. Dort wird am 21. Oktober das Stück „Oh, wie schön ist Panama“ (22.10.) aufgeführt. Ebenfalls in Zittau hat das Musical „Prinz von Preußen“ Premiere. Auch Klassiker stehen wieder auf dem Programm, z.B. Mozarts Zauberflöte oder Lessings Minna von Barnhelm. Ein rundes Jubiläum feiert die Dance Company. „Silber -Ein Vierteljahrhundert Tanz“ hat am 4. Mai Premiere.
Das Sommertheater zieht diesmal vor das Große Haus an den Görlitzer Kaisertrutz. Aufgeführt wird das Muscial „Anything Goes“. „Eine Nummer zum Mitschnipsen“, findet der Intendant. Auf der Waldbühne Jonsdorf wird das Abenteuerstück „Die Schatzinsel“ aufgeführt.
Besucher müssen etwas mehr zahlen. Die Preise seien „moderat“ angehoben worden, so Morgenroth. Die Karte kostet zwischen 50 Cent und zwei Euro mehr.