Wölfe halten wieder stärker Ausschau nach Schafen
Jedes Jahr um diese Zeit wächst die Sorge von Schaf- und Ziegenhaltern vor dem Wolf. Experten rechnen in den nächsten Wochen, dass vermehrt Nutztiere gerissen werden. Schon seit Anfang August wurden der Fachstelle Wolf neun Angriffe in Sachsen gemeldet. Bei sechs der acht Schafherden gab es einen Mindestschutz. In einem Fall holte sich der Wolf ein Kalb.
Die Behörde riet Tierhaltern zur Vorsorge. Der mindestens ein Meter hohe Zaun (105 Zentimeter) sollte eine Mindestspannung von 4.000 Volt und zusätzlich ein Flatterband erhalten. Diese Breitbandlitze diene als optische Erhöhung und Barriere und werde in einem Abstand von circa 30 Zentimetern oberhalb des bestehenden Zaunes angebracht.
Aber weshalb sind die Wölfe im Spätsommer und Herbst besonders aktiv?
Zum einen sind die jungen Wölfe so selbstständig, dass sie sich auf Pirsch begeben. Die Kleineren brauchen aber weiter viel Nahrung. Zum anderen betreiben die Alten Wintervorbereitungen. Wild zu reißen, ist für sie mit einem höheren Aufwand verbunden. Also halten sie Ausschau z.B. nach Schafen. Sind die Koppeln nicht ausreichend gesichert, machen sie leichte Beute.
Bis Ende Juli waren in Sachsen 91 Schadensfälle bei Weidetieren gemeldet worden. In 55 Fälle konnte der Wolf mit großer Sicherheit als Verursacher bestimmt werden. 194 Weidetiere wurden getötet und 28 verletzt. Elf Tiere gelten als vermisst. (dpa/red)